Was ist „Geo“? - Eine Untersuchung zu den wissenschaftstheoretischen Implikationen des Geografieunterrichts an Regel - und Waldorfschulen

Authors

  • Phillip Wright

Abstract

Zusammenfassung. Die vorliegende Arbeit untersucht die beiden Grundprinzipien, auf denen der Ansatz des Geografieunterrichts an Waldorfschulen fußt: die holistische Darstellung von „Geo“ und die erzählende Pädagogik, mit denen dieses Wissen über die Welt generiert wird. Zunächst werden der sozialtheoretische und der konzeptuelle Rahmen betrachtet, die beide den Geografielehrplan der Regelschulpädagogik prägen. Anschließend wird dieser mit dem Kind bezogenen Ansatz zum Geografieunterricht in der Waldorfpädagogik verglichen, und zwar insbesondere mit der Vorstellungsbildung, die dort eine wichtige Rolle spielt. Obwohl Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit die Geografie ist, werden auch andere, weitergefasste Themen über Lehrplanwissen sowie Unterrichts- und Bildungsansätze auf Grundlage des anthropologischen Verständnisses des Kindes, der Welt und der Evolution angesprochen. Es wird argumentiert, dass sowohl phantasieerfüllte als auch stärker konzeptuell gefasste und rationale Ansätze zu Wissen und Bildung im Geografieunterricht bis zu einem gewissen Grade integriert werden müssen, um das Interesse der Schüler zu wecken und für die moderne Welt Bedeutung zu haben. Einerseits kann die Regelschulpädagogik wichtige Impulse von methodischen Ansätzen der Waldorferziehung erhalten, z.B. ihrer Erzähltradition, der Pflege von Fantasie und der Kultivierung eines „Staunens über die Welt“. Andererseits könnte die Waldorfpädagogik von dem stärker konzeptuellen und kritischen Wissensansatz der etablierten Schulen profitieren. In diesem Sinne gibt es Spielraum für ein Zusammenwirken der beiden Erziehungsdiskurse.

Schlüsselbegriffe: Geografie, Lehrplan, Pädagogik, Wissen, etablierte Pädagogik, Waldorfpädagogik, Bildungspotenzial Geografie

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Fundamentals / Grundlagen / Peer Reviewed Articles